Vorsicht Winter!
Was Autofahrer jetzt beachten sollten.

Da ist doch wieder einmal ganz überraschend der Winter in Teilen Deutschlands eingezogen und auf einmal ist alles anders. Frost und Schnee prägen den Straßenzustand, Glätte bestimmt den Alltag. Aber mit der richtigen Ausrüstung, guten Winterreifen und vorausschauender Fahrweise ist alles halb so schlimm.
Gute Vorbereitung
Gute Autofahrer kommen mit dem Winter klar, bessere Autofahrer haben sich vorbereitet und stehen morgens auch einige Minuten früher auf. Die Winterreifen sind rechtzeitig aufgezogen und haben noch ausreichend Profil. Die Scheiben-waschanlage ist mit Frostschutz vor dem Einfrieren sicher, Batterie, Kühlwasser und Türgummis sind winterfest. Eisschaber, Enteiserspray und Türschlossenteiser liegen griffbereit, für „Laternenparker“ auch eine spezielle Scheibenfolie. Dazu einen Schneebesen mit Stiel, um auch das Fahrzeugdach von Schnee befreien zu können. Je nach Gegend können auch Anfahrhilfen, Schneeketten und eine klappbare oder mit ausziehbarem Stiel versehene Schneeschaufel sinnvoll sein. Ein oder zwei Wolldecken helfen, einen längeren Stau gut zu überstehen. Wichtig im Winter: die häufige Reinigung der Scheiben von Schmutz und Salzresten. Das vermeidet ein Verkratzen der Scheibe bei der Eisbeseitigung mit dem Eisschaber. Wer im Freien parkt, verhindert durch das Hochklappen der Scheibenwischer ein Festfrieren. Eine zum Fahrzeug passende, gegen Verrutschen gesicherte Gummimatte im Fußraum fängt ins Fahrzeug getragenen Schnee und Wasser auf, sie sollte aber jedes Mal bei Fahrtende kurz ausgeklopft werden.
Gute Sicht
Eine der wichtigsten Grundregeln im Winter: „Sehen und gesehen werden! Frontscheibe, Seitenscheiben, Spiegel und ggf. Heckscheibe von Eis und Schnee befreien. Auch Blinker, Rücklichter, Scheinwerfer und das Kennzeichen müssen vor Fahrtantritt schnee- und eisfrei sein. Wer kratzen muss: Den Eisschaber im Winkel von etwa 30 Grad auf die Scheibe setzen. Immer in einer Richtung kratzen, um den Schmutz auf der Scheibe nicht zu verteilen. Auch zwischendurch immer mal wieder anhalten und Scheiben und Scheinwerfer von Schmutz und Schnee befreien. Im Fahrzeug hilft ein passendes Tuch oder ein Schwamm gegen beschlagende Scheiben. Grundsätzlich ist es wichtig, dass so wenig Feuchtigkeit wie möglich überhaupt in den Innenraum gelangt. Deshalb Schuhe und Jacken bei Regen und Schneefall vor dem Einsteigen gründlich abzuklopfen. Nach dem Motorstart wird das Gebläse sofort auf die höchste Stufe gestellt. Die Düsen dabei auf die Front-und Seitenscheiben richten. Die eventuell vorhandene Klimaanlage sollte auf jeden Fall eingeschaltet sein. Die Scheibenheizung ebenfalls aktivieren, aber nur bis alles frei ist.
Ohne Schneelast
Eine weitere wichtige Maßnahme ist es, Fahrzeugdach und Motorhaube von Schnee und Eis zu befreien, besonders auch bei Transportern, Bussen und Lastkraftwagen. Die Schnee- und Eislast kostet nicht nur Kraftstoff, fliegende Schneebrocken und Eisplatten können schwere Unfälle verursachen. Und beim PKW sorgt beim Bremsen der vom Dach rutschende Schnee oft genug für sekundenlangen gefährlichen Blindflug.
Vorausschauend fahren
Wer sich wirklich unsicher fühlt und mit den geänderten Fahrverhältnissen nichtviel anfangen kann, sollte nicht den Held spielen. Besser ist es, selbst-bewusst das Auto stehen lassen und von Fall zu Fall auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Das tun viel mehr Autofahrer als man glaubt und es ist ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein. Wer das Fahrzeug aber benutzen muss, sich fit genug fühlt und den Winter bestmöglich unter die Räder nehmen möchte, sollte ein paar Tipps beherzigen und vor allem seine Fahrweise an die geänderten Straßenverhältnisse anpassen. Der Bremsweg kann sich auf Schnee und Eis vervielfachen. Das Antiblockiersystem (ABS) trägt nicht zu einem kürzeren Bremsweg bei. Aber es verhindert ein Blockieren der Räder, verbessert die Bodenhaftung und beugt Aquaplaning vor. Wegen der unterschiedlichen Straßenverhältnisse bei Schnee und Eis gibt es im Winter keine Faustregel für den Sicherheitsabstand. Jeder Fahrer muss sich konzentriert und eigenverantwortlich auf die jeweilige Situation einstellen. Ruckartige Lenkbewegungen vermeiden. Für einen Spurwechsel genügend Weg einplanen, damit Zeit bleibt für ruhige, nicht zu rasche Lenkbewegungen. Vorsichtig und nicht zu schnell in Kurven fahren. Besonders gefährlich sind Kurven bei überfrierender Nässe in Wäldern, Lichtungen oder auf Brücken. Wenn möglich, an Steigungen plötzliches Anhalten vermeiden. Besser ist, rechtzeitig herunterschalten und wenig Gas geben, damit die Räder nicht durchdrehen.