Hilfe während der Corona-Zeit
Die Geschichten von Alexandra und Tuka.

Alexandras Geschichte
Alexandra ist eine junge Frau aus Rumänien. Sie ist in ihrem Heimatland als Altenpflegerin ausgebildet, möchte aber in Deutschland – konkret im neuen Senioren-Pflegeheim in Schwäbisch Gmünd – arbeiten. Für eine Arbeitserlaubnis in der Pflege benötigt Alexandra eine bestandene B2-Deutschprüfung. Seit Januar besucht sie einen Sprachkurs, der im Juli mit der B2-Prüfung abschließen sollte. Parallel half sie im Secon- Hand-Laden des DRK auf dem Hardt, um ihre Sprachfähigkeit zu verbessern. Ihre Ergebnisse waren bis März außerordentlich gut, da sie sehr fleißig gelernt hatte. Dann kam Corona und die Volkshochschule musste schließen. Da der Second-Hand-Laden mit seinen Ehrenamtlichen aus fünf verschiedenen Ländern bereits Anfang April, noch während des Lock-Downs, damit begann, aus Stoffresten und Bettwäsche Mund- und Nasenschutz-Masken zu nähen, wurde der Deutschunterricht kurzerhand in den Laden verlegt. Halbtags half Alexandra beim Schneiden und Nähen und während der restlichen Stunden wurde sie von Ilsabé Waldenmaier, der Leiterin des Ladens, in Deutsch unterrichtet. Die Sprachförderung, die schon seit zwei Jahren im Laden ein wichtiges Standbein ist, wurde somit zu einem großen Gewinn während der Corona Pandemie. Alexandra hat inzwischen sehr erfolgreich ihre B1 Prüfung bestanden und kann ab Mitte Juli endlich in wieder in der Pflege arbeiten. Zunächst allerdings nur als Hilfskraft - während sie auf die B2-Prüfung wartet. Diese soll bereits im August stattfinden. Durch die Schließung der Schulen sind aber viele ihrer Mitstreiter und Mitstreiterinnen leider nicht zu dem gewünschten Ergebnis gekommen. Wann sie daher als Pflegekräfte für das neue Seniorenheim arbeiten können ist ungewiss.
Tukas Geschichte
Tuka ist zwölf Jahre alt und kommt aus Syrien. Seit knapp zwei Jahren wohnt sie mit ihrer Familie in Schwäbisch Gmünd und nimmt an verschiedenen Projekten für Kinder im DRK-Flüchtlingsprojekt in Schwäbisch Gmünd teil. Durch Fleiß und ihre Intelligenz hat sie es geschafft, in der fünften Klasse auf das Gymnasium zu wechseln. Sie hatte gute Schulnoten in fast allen Fächern, aber in Deutsch noch einige Probleme. Daher besuchte sie den Stützunterricht des Gymnasiums. Dann kam Corona und die Schule wurde geschlossen. Der Unterricht fand digital statt. Da Tukas Familie keinen Computer besitzt, bekam sie die Aufgaben per Post zugeschickt. Recherchen im Internet erfolgten über das Smartphone ihrer Mutter. Als die Schule begann, "MS Teams" für Video-Unterricht zu nutzen, konnte sich Tuka wegen der mangelhaften Ausstattung nicht mehr beteiligen. Die Flüchtlingskoordinationsstelle des DRK stellte ihr daraufhin einen Laptop der Aktion "Nethope" zur Verfügung, der für diesen Zweck umgerüstet wurde. Seit der Schulöffnung kann Tuka nun auch von zuhause aus am Unterrichtsgeschehen teilnehmen (der Präsenzunterricht findet nur 14-tägig statt). Viele andere Kinder haben nicht das Glück, da sie nicht über die finanziellen Mittel oder Kontakte verfügen an geeignete Hardware zu kommen. Ein weiteres Problem ist, dass Kinder und Jugendliche bisher keine Computerschulung hatten. Sie können nur ihr Handy benutzen, aber kennen sich nicht mit einer Tastatur oder den gängigen Office-Programmen aus. Tuka bekommt hier Hilfe von ihrer Mutter und einer Studentin aus der DRK Flüchtlingsarbeit.